solaranlage mit speicher
Der Photovoltaik-Blog
Solaranlage mit Speicher oder ohne?
Die Entscheidung, eine Solaranlage mit Speicher oder ohne Stromspeicher zu installieren, ist für viele Haushalte eine zentrale Frage bei der Planung der eigenen Energieversorgung. Während eine Photovoltaik-Anlage ohne Speicher bereits eine effiziente Möglichkeit darstellt, umweltfreundlichen Strom zu erzeugen, bietet ein Stromspeicher die Möglichkeit, den selbst produzierten Solarstrom auch dann zu nutzen, wenn die Sonne nicht scheint. Doch wann lohnt sich ein Stromspeicher wirklich?
Und welche Faktoren sollten bei der Entscheidung berücksichtigt werden? In diesem Artikel beleuchten wir die Vor- und Nachteile einer Photovoltaikanlage mit Speicher, gehen auf aktuelle Entwicklungen wie das bidirektionale Laden ein und geben praktische Tipps zur Dimensionierung und Auswahl des richtigen Speichers.

Viele Hausbesitzer fragen sich: Photovoltaikanlage mit Speicher oder ohne?
Inhaltsübersicht
ToggleWann lohnt sich ein Stromspeicher, wann lohnt er sich nicht?
Die Integration eines Stromspeichers in eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) kann den Eigenverbrauch des erzeugten Solarstroms erheblich steigern. Ohne Speicher liegt der Eigenverbrauch typischerweise bei etwa 20 bis 30 Prozent; mit einem Speicher kann dieser Anteil auf bis zu 70 Prozent erhöht werden. Dies ist besonders vorteilhaft, da die Einspeisevergütung für überschüssigen Solarstrom in den letzten Jahren deutlich gesunken ist und der Eigenverbrauch somit wirtschaftlich attraktiver geworden ist.
Allerdings ist die Anschaffung eines Stromspeichers mit erheblichen Kosten verbunden. Laut einer Studie der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen investieren Eigentümer durchschnittlich rund 10.000 Euro in ein Batteriesystem mit einer Kapazität von 8 kWh. Die Amortisationszeit hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Höhe des Eigenverbrauchs, die Strompreise und mögliche Förderungen. Es ist ratsam, eine Angebote von ms/energy GmbH einzuholen und eine detaillierte Wirtschaftlichkeitsberechnung durchzuführen.
Die Lebensdauer eines Stromspeichers beträgt in der Regel zwischen 10 und 15 Jahren, während eine PV-Anlage oft 20 bis 25 Jahre in Betrieb ist. Daher sollte bei der Planung berücksichtigt werden, dass der Speicher möglicherweise während der Lebensdauer der PV-Anlage ersetzt werden muss, was zusätzliche Kosten verursacht.
Für Haushalte mit geringem Stromverbrauch oder für solche, die den Großteil ihres Stroms tagsüber nutzen, beispielsweise durch Homeoffice, kann sich die Investition in einen Stromspeicher weniger lohnen. In solchen Fällen ist der Eigenverbrauch bereits ohne Speicher relativ hoch, und die zusätzlichen Kosten für einen Speicher könnten die potenziellen Einsparungen übersteigen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Solaranlage mit Speicher besonders dann sinnvoll ist, wenn der Eigenverbrauch maximiert werden soll und die individuellen Rahmenbedingungen, wie Stromverbrauch und Nutzungsgewohnheiten, dies unterstützen. Eine sorgfältige Abwägung der Kosten und Nutzen sowie eine individuelle Wirtschaftlichkeitsberechnung sind dabei unerlässlich.
Das E-Mobil als alternativer Stromspeicher
Die Nutzung von Elektrofahrzeugen (E-Fahrzeugen) als alternative Stromspeicher bietet ein vielversprechendes Potenzial zur Steigerung des Eigenverbrauchs von selbst erzeugtem Solarstrom. Durch bidirektionales Laden können E-Fahrzeuge nicht nur Strom aus dem Netz beziehen, sondern auch überschüssigen Strom zurückspeisen. Dies ermöglicht es, die Fahrzeugbatterie als mobilen Speicher zu nutzen und den Haushalt in sonnenarmen Zeiten mit gespeicherter Energie zu versorgen.
Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung im Bereich, raten wir, ms/energy, unseren Kunden jedoch, das Elektrofahrzeug als zusätzliche Batterie zu nutzen und eine Solaranlage mit Speicher in ihrem Haus zu installieren.
In Deutschland ist bidirektionales Laden seit April 2022 durch die Norm ISO 15118-20 geregelt, die die Kommunikation zwischen Elektroauto und Ladeeinrichtung standardisiert. Dennoch stehen einer flächendeckenden Umsetzung derzeit noch technische und rechtliche Herausforderungen entgegen. Viele aktuelle E-Fahrzeuge und Ladestationen unterstützen das bidirektionale Laden noch nicht. Zudem sind Fragen bezüglich der Standardisierung und Kompatibilität von Fahrzeugen und Ladeinfrastruktur sowie der rechtlichen Rahmenbedingungen noch nicht vollständig geklärt. Der Beirat der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur rechnet ab 2025 mit ersten marktfähigen Vehicle-to-Home (V2H)-Anwendungen in Deutschland.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Nutzung eines E-Fahrzeugs als Stromspeicher voraussetzt, dass das Fahrzeug verfügbar ist, wenn Strom gespeichert oder abgegeben werden soll. In der Praxis kann dies durch alltägliche Fahrten eingeschränkt sein. Trotz dieser Herausforderungen bietet das bidirektionale Laden die Möglichkeit, Fahrzeuge als Teil eines virtuellen Kraftwerks zu vernetzen und somit einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende zu leisten.
Zusammenfassend stellt das E-Mobil als alternativer Stromspeicher eine vielversprechende Option dar, die jedoch derzeit noch in der Entwicklung ist. Mit fortschreitender Technologie und klareren gesetzlichen Rahmenbedingungen könnte diese Lösung in Zukunft an Bedeutung gewinnen und eine sinnvolle Ergänzung oder Alternative zu stationären Stromspeichern darstellen.
Wann kommt bidirektionales Laden in Deutschland?
Bidirektionales Laden, auch bekannt als Vehicle-to-Grid (V2G), ermöglicht es Elektrofahrzeugen, nicht nur Strom aus dem Netz zu beziehen, sondern auch Energie zurückzuspeisen. In Deutschland befindet sich diese Technologie noch in der Entwicklungsphase. Der Beirat der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur prognostiziert, dass ab 2025 erste marktfähige Vehicle-to-Home (V2H)-Anwendungen verfügbar sein könnten.
Aktuell bestehen jedoch noch technische und rechtliche Herausforderungen. Viele Elektrofahrzeuge und Ladestationen unterstützen das bidirektionale Laden noch nicht. Zudem sind Standards und die Kompatibilität zwischen Fahrzeugen und Ladeinfrastruktur sowie rechtliche Rahmenbedingungen noch nicht vollständig geklärt. Die Norm ISO 15118-20, die seit April 2022 gilt, regelt zwar die Kommunikation zwischen Elektroauto und Ladeeinrichtung für das bidirektionale Laden, dennoch sind weitere Entwicklungen notwendig, um eine flächendeckende Umsetzung zu ermöglichen. Es wird erwartet, dass erste Pilotprojekte und kommerzielle Angebote in den nächsten 2–3 Jahren auf den Markt kommen.
Es wird erwartet, dass in den kommenden Jahren Pilotprojekte und erste kommerzielle Angebote entstehen, die die Praxistauglichkeit des bidirektionalen Ladens demonstrieren. Mit fortschreitender Standardisierung und Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen könnte bidirektionales Laden einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten und die Attraktivität von Elektrofahrzeugen weiter steigern.
Wie groß sollte Dein Stromspeicher sein?
Die optimale Größe eines Stromspeichers für eine Photovoltaikanlage hängt von mehreren Faktoren ab, darunter der jährliche Stromverbrauch des Haushalts, die Leistung der PV-Anlage und der angestrebte Autarkiegrad. Als Faustregel gilt, dass die Speicherkapazität so bemessen sein sollte, dass sie den durchschnittlichen Strombedarf des Haushalts für einen Tag decken kann. Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von etwa 3.500 bis 4.500 kWh entspricht dies einer empfohlenen Speicherkapazität von ungefähr 5 bis 10 kWh.
Es ist jedoch wichtig, den Speicher nicht überdimensioniert zu planen, da dies zu unnötig hohen Kosten führt und die Effizienz der Anlage beeinträchtigen kann. Ein zu großer Speicher könnte dazu führen, dass die gespeicherte Energie nicht vollständig genutzt wird, was die Wirtschaftlichkeit der Investition mindert. Daher ist es ratsam, eine professionelle Beratung durch einen Fachbetrieb in Anspruch zu nehmen, um die optimale Speichergröße basierend auf den individuellen Gegebenheiten zu ermitteln.

Diese Obergrenzen der nutzbaren Speicherkapazität in Kilowattstunden (kWh) empfiehlt die HTW Berlin für Einfamilienhäuser. Sie sind abhängig vom Stromverbrauch im Haushalt und der Größe der PV-Anlage.
Zusätzlich sollte bei der Planung die Lebensdauer des Speichers berücksichtigt werden. Ein durchschnittlicher Stromspeicher hält etwa 10 bis 15 Jahre und damit nur ungefähr halb so lange wie eine PV-Anlage. Dies bedeutet, dass während der Gesamtlaufzeit der PV-Anlage möglicherweise ein Austausch des Speichers erforderlich wird, was zusätzliche Kosten verursacht.
Eine sorgfältige Dimensionierung des PV-Anlage mit Speicher trägt dazu bei, die Wirtschaftlichkeit der Photovoltaikanlage zu maximieren und den Eigenverbrauch des erzeugten Solarstroms effizient zu gestalten.
Was zeichnet einen guten Stromspeicher aus?
Ein hochwertiger Stromspeicher für Photovoltaikanlagen zeichnet sich durch mehrere wesentlichen Merkmale aus:
- Effizienz: Der Wirkungsgrad des Speichers sollte möglichst hoch sein, um Energieverluste zu minimieren. Ein effizienter Speicher minimiert Energieverluste und maximiert die Nutzung des erzeugten Solarstroms.
- Lebensdauer: Die Anzahl der Ladezyklen und die Garantiezeit sind wichtige Indikatoren für die Haltbarkeit des Speichers. Die Anzahl der möglichen Ladezyklen und die garantierte Lebensdauer sind entscheidend für die Wirtschaftlichkeit. Ein guter Speicher sollte eine Lebensdauer von mindestens 10 bis 15 Jahren aufweisen.
- Sicherheit: Moderne Speicher verfügen über integrierte Sicherheitsmechanismen, um Risiken wie Überhitzung oder Kurzschlüsse zu verhindern.
- Kompatibilität: Der Speicher sollte nahtlos mit der bestehenden Photovoltaikanlage und gegebenenfalls mit vorhandenen Elektrofahrzeug-Ladestationen zusammenarbeiten.
- Skalierbarkeit: Ein guter Speicher lässt sich bei Bedarf erweitern, um zukünftige Anforderungen zu erfüllen. Ein flexibler Speicher ermöglicht es, die Kapazität bei steigendem Energiebedarf oder zukünftigen Erweiterungen der PV-Anlage anzupassen.
Die Auswahl des richtigen Solaranlage mit Speicher sollte stets auf die individuellen Bedürfnisse und Gegebenheiten des Haushalts abgestimmt sein. Eine professionelle Beratung durch einen Fachbetrieb kann dabei helfen, die optimale Lösung zu finden.

Für das gegebene Beispiel wurden die folgenden Daten berücksichtigt: Strompreis 35 Cent/kWh, Einspeisevergütung 8 Cent/kWh, Stromerzeugung 1.000 kWh/kWp/Jahr, Stromverbrauch 7.300 kWh/Jahr, Autarkie nach dem Unabhängigkeitsrechner der HTW Berlin (Stand: 30. Januar 2024).
Ohne PV-Anlage | PV-Anlage 6 kWp ohne Stromspeicher | PV-Anlage 6 kWp Stromspeicher 5 kWh | |
---|---|---|---|
Autarkie | 0% | 35 - 40 % (2.800 kWh) | 65 - 70 % (5.000 kWh) |
Verluste im Stromspeicher | - | keine | ~ 200 kWh |
Ersparnis Stromkosten | 0 € | 528 € | 995 € |
Einnahmen Einspeisevergütung | 0 € | 358 € | 195 € |
jährliche Gesamtersparnis | 0 € | 863 € | 1.427 € |
Was eine PV-Anlage mit Speicher kostet
Die Kosten für eine Photovoltaikanlage mit integriertem Stromspeicher variieren je nach Anlagengröße, Speicherkapazität und individuellen Gegebenheiten. Für eine durchschnittliche Anlage mit einer Leistung von 5 bis 10 Kilowattpeak (kWp) und einem Speicher von 5 bis 10 Kilowattstunden (kWh) liegen die Gesamtkosten typischerweise zwischen 12.000 und 20.000 Euro.
In den letzten Jahren sind die Preise für Stromspeicher deutlich gesunken, was die Investition in eine PV-Anlage mit Speicher attraktiver macht. Zudem existieren staatliche Förderprogramme, wie beispielsweise die KfW-Förderung, die die Anschaffung eines Speichers finanziell unterstützen. Es ist daher ratsam, vor der Entscheidung die aktuellen Förderbedingungen zu prüfen, um von möglichen finanziellen Vorteilen zu profitieren.
Die Investition in eine Solaranlage mit Speicher kann langfristig zu einer Reduzierung der Stromkosten führen und die Unabhängigkeit von externen Energieversorgern erhöhen. Eine sorgfältige Planung und Beratung durch Fachleute sind jedoch unerlässlich, um die optimale Anlagengröße und Speicherkapazität für die individuellen Bedürfnisse zu ermitteln.
Wo stellst Du den Stromspeicher auf und meldest ihn an?
Ein Stromspeicher sollte an einem trockenen, kühlen und gut belüfteten Ort installiert werden, um optimale Leistung und Langlebigkeit sicherzustellen. Geeignete Standorte sind beispielsweise der Keller, die Garage oder ein Technikraum. Es ist wichtig, dass der Aufstellungsort vor Feuchtigkeit geschützt ist und keine extremen Temperaturschwankungen auftreten, da diese die Effizienz und Lebensdauer des Solaranlage mit Speicher beeinträchtigen können.
In Deutschland ist es verpflichtend, den Stromspeicher sowohl beim zuständigen Netzbetreiber als auch im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur anzumelden. Diese Meldungen dienen der Netzsicherheit und gewährleisten Transparenz im Stromnetz. In der Regel übernimmt der beauftragte Fachbetrieb die notwendigen Anmeldeformalitäten und stellt sicher, dass alle gesetzlichen Vorgaben erfüllt werden.
Es ist ratsam, die Installation und Anmeldung des Solaranlage mit Speicher von qualifizierten Fachleuten durchführen zu lassen, um einen sicheren und regelkonformen Betrieb zu gewährleisten.
Fazit: Speicher für die Photovoltaik-Anlage − ja oder nein?
Die Entscheidung, ob ein Solaranlage mit Speicher sinnvoll ist, hängt von den individuellen Bedürfnissen und Rahmenbedingungen ab. Für Haushalte mit einem hohen Stromverbrauch und dem Wunsch nach größtmöglicher Unabhängigkeit vom Stromnetz ist ein Batterie-Speicher eine lohnende Investition. Er erhöht den Eigenverbrauch, senkt die Stromkosten und trägt zur Energiewende bei.
Für Haushalte mit geringem Stromverbrauch oder solchen, die den Strom hauptsächlich tagsüber nutzen, kann ein Speicher hingegen unwirtschaftlich sein. In solchen Fällen ist es ratsam, zunächst auf einen Speicher zu verzichten und die Anlage bei Bedarf später nachzurüsten.
Zukünftige Entwicklungen wie das bidirektionale Laden könnten die Attraktivität von Stromspeichern weiter steigern. Bis dahin bleibt die Entscheidung für oder gegen einen Speicher eine individuelle Abwägung zwischen Kosten, Nutzen und persönlichen Prioritäten.
Mit der richtigen Planung und Beratung kann eine Photovoltaikanlage mit Speicher eine zukunftsweisende Investition sein, die nicht nur die Umwelt schont, sondern auch die Energiekosten langfristig senkt.