EEG 2023

Der Photovoltaik-Blog

Die Auswirkungen des EEG 2023 auf die Photovoltaik: Chancen für Privatpersonen und kleine Unternehmen

Die Energiewende in Deutschland hat mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2023) einen bedeutenden Schub erhalten. Diese umfassende Novellierung zielt darauf ab, den Ausbau erneuerbarer Energien drastisch zu beschleunigen und Deutschland auf Kurs zu bringen, bis 2030 mindestens 80% des Bruttostromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen zu decken. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Photovoltaik (PV), die einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung dieses ambitionierten Ziels leisten soll.

In diesem Artikel, ms/energy beleuchten wir die konkreten Auswirkungen des EEG 2023 auf die Photovoltaik-Branche, mit besonderem Augenmerk auf die Vorteile und Möglichkeiten, die sich für private Hausbesitzer und kleine Unternehmen ergeben. Wir analysieren die wichtigsten Änderungen, deren wirtschaftliche Implikationen und geben praktische Handlungsempfehlungen für alle, die in Solarenergie investieren möchten.

EEG 2023

Die Auswirkungen des EEG 2023 auf die Photovoltaik

Das EEG 2023, das am 29. Juli 2022 in Kraft getreten ist, verfolgt mehrere übergeordnete Ziele:

1. Beschleunigter Ausbau erneuerbarer Energien

Das EEG 2023 setzt ein historisch ambitioniertes Ausbauziel für Photovoltaik: 22 GW jährlicher Zubau, was fast einer Verdreifachung der Ausbauraten der Vorjahre entspricht. Die 215 GW Gesamtziel bis 2030 sind unterteilt in:

  • 150 GW Dachanlagen (etwa 30-40% aller geeigneten Dachflächen)
  • 65 GW Freiflächenanlagen (ca. 0,5% der Landesfläche)

Dies wird durch konkrete Maßnahmen unterstützt:

  • Anhebung der Ausschreibungsvolumina (von 1,9 GW auf 5,85 GW jährlich)
  • Erhöhung der Bagatellgrenze für Ausschreibungspflicht von 750 kW auf 1 MW
  • Erklärung des PV-Ausbaus zum „überragenden öffentlichen Interesse“

2. Klimaneutralität im Stromsektor

Die vorgezogene Klimaneutralität des Stromsektors vor 2050 (angestrebt wird 2035) soll erreicht werden durch:

  • Stufenweise CO₂-Reduktionspfade mit rechtlich verbindlichen Zwischenzielen
  • Vorrang erneuerbarer Energien bei Netzengpässen gegenüber konventionellen Kraftwerken
  • Neugestaltung der Netzentgelte zugunsten dekarbonisierter Erzeugung
  • Beschleunigter Kohleausstieg parallel zum EE-Ausbau
EEG 2023

3. Versorgungssicherheit

Die Stärkung der Energiesouveränität wird umgesetzt durch:

  • Förderung dezentraler Erzeugungsstrukturen (Bürgerenergie, Energiegemeinschaften)
  • Verbesserung der Bedingungen für Speichertechnologien (Befreiung von Doppelbelastungen)
  • Stärkere Kopplung von Strom- und Wärmesektor (Power-to-Heat)
  • Verbesserung der Netzstabilität durch Smart-Grid-Integration
  • Regionale Versorgungskonzepte mit lokalen Wertschöpfungsketten

4. Kostensenkung

Die wirtschaftliche Optimierung setzt auf mehrere Hebel:

  • Wettbewerbliche Vergütungsermittlung durch optimierte Ausschreibungen
  • Absenkungspfade für Fördersätze gekoppelt an Installationsziele
  • Stärkere Marktintegration durch Direktvermarktungspflicht ab 100 kW
  • Flexibilisierung der Stromabnahme bei Erzeugungsspitzen
  • Kosteneffizientere Systemintegration durch neue Netzentgeltstrukturen
  • Vermeidung von Überförderung durch dynamisierte Degression
Die Kernziele des EEG 2023

5. Vereinfachung und Entbürokratisierung

Der Abbau administrativer Hürden umfasst:

  • Digitalisierte Anmeldeverfahren („One-Stop-Shop“-Prinzip)
  • Beschleunigte Genehmigungen durch Fristen und Genehmigungsfiktionen
  • Standardisierte Netzanschlussverfahren mit verbindlichen Bearbeitungszeiten
  • Vereinfachte Meldepflichten für kleine Anlagen
  • Harmonisierte technische Anschlussbedingungen
  • Pauschalisierte Abrechnung für Kleinanlagen

Diese Ziele wurden im Kontext der Energiekrise 2022 noch dringlicher als Deutschland mit:

  • Preisexplosionen bei fossilen Energieträgern
  • Unsicherheiten bei der Gasversorgung
  • Hohen CO₂-Zertifikatspreisen
  • Steigenden Stromimportkosten konfrontiert wurde. Das EEG 2023 wurde daher bewusst als Instrument konzipiert, sowohl die kurzfristige Krisenbewältigung als auch die langfristige Transformation des Energiesystems zu unterstützen.

Diese Ziele wurden vor dem Hintergrund der Energiekrise 2022 und der verstärkten Notwendigkeit, die Energieversorgung unabhängiger zu gestalten, noch dringlicher.

Zentrale Änderungen für die Photovoltaik im EEG 2023

Anhebung der Vergütungssätze

Eine der wichtigsten Neuerungen ist die deutliche Anhebung der Einspeisevergütung für Solarstrom:

  • Dachanlagen bis 10 kW: Erhöhung auf 8,2 Cent/kWh (vorher 6,83 Cent/kWh)
  • Dachanlagen bis 40 kW: Erhöhung auf 7,1 Cent/kWh (vorher 6,62 Cent/kWh)
  • Dachanlagen bis 750 kW: Erhöhung auf 5,8 Cent/kWh

Diese verbesserten Vergütungssätze machen Photovoltaikanlagen wirtschaftlich attraktiver und verkürzen die Amortisationszeiten erheblich.

Vollständige Abschaffung der Umlage des EEG 2023

Seit dem 1. Juli 2022 entfällt die Umlage des EEG 2023 vollständig. Dies war ein wichtiger Schritt zur Entlastung der Stromverbraucher und zur Vereinfachung der Eigenversorgung mit Solarstrom.

Neue Vergütungskategorie: Voll-Einspeiser

Das EEG 2023 führt eine besondere Förderung für sogenannte „Voll-Einspeiser“ ein – Anlagen, die ihren gesamten erzeugten Strom ins Netz einspeisen, ohne Eigenverbrauch:

  • Dachanlagen bis 10 kW: 13,0 Cent/kWh (im Vergleich zu 8,2 Cent/kWh bei Teileinspeisung)
  • Dachanlagen bis 40 kW: 10,9 Cent/kWh (im Vergleich zu 7,1 Cent/kWh bei Teileinspeisung)

Diese Differenzierung schafft neue Geschäftsmodelle und erhöht die Flexibilität bei der Anlagenplanung.

Erleichterungen für Balkonkraftwerke

Mini-PV-Anlagen bis 600 Watt (sogenannte Balkonkraftwerke oder Steckersolargeräte) profitieren von vereinfachten Anmeldeverfahren:

  • Wegfall der Pflicht zur Eintragung ins Marktstammdatenregister
  • Vereinfachtes Anmeldeverfahren bei Netzbetreibern
  • Einsatz von Schukosteckern erlaubt

Diese Maßnahmen senken die Einstiegshürden für Mieter und Wohnungseigentümer erheblich.

Neue Flächenkulisse für Freiflächenanlagen

Das EEG 2023 erweitert die förderfähigen Flächen für Freiflächen-Photovoltaik:

  • Agri-PV: Förderung von Anlagen, die landwirtschaftliche Nutzung und Solarstromerzeugung kombinieren
  • Moor-PV: Förderung auf wiedervernässten Moorböden
  • Floating-PV: Förderung von schwimmenden Solaranlagen auf Gewässern

Diese Innovationen eröffnen neue Geschäftsfelder auch für Landwirte und Grundstückseigentümer.

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Vorteile für private Hausbesitzer

Die Vorteile des EEG 2023 für private Hausbesitzer sind vielfältig und werden im Folgenden zusammengefasst.

Verbesserte Wirtschaftlichkeit

Durch die Kombination aus höheren Einspeisevergütungen, wegfallender Umlage des EEG 2023 und gesunkenen Anlagenpreisen hat sich die wirtschaftliche Attraktivität von PV-Anlagen deutlich verbessert:

  • Kürzere Amortisationszeiten: Je nach Anlagengröße und Nutzungsverhalten sind Amortisationszeiten von 8-12 Jahren realistisch (vorher 12-16 Jahre).
  • Höhere Renditen: Die Rendite einer typischen Dachanlage liegt nun bei 5-8% pro Jahr.
  • Preisschutz: Eigenerzeugte Energie schützt vor steigenden Strompreisen.

Beispielrechnung für ein Einfamilienhaus:

  • 10 kWp Anlage, Investitionskosten: 15.000 €
  • Eigenverbrauchsanteil: 30%
  • Strompreis: 40 Cent/kWh (Tendenz steigend)
  • Einspeisevergütung: 8,2 Cent/kWh
  • Jährliche Ersparnis: ca. 1.400 €
  • Amortisationszeit: ca. 10,7 Jahre

Rendite über 20 Jahre: ca. 6,5%

Neue Optionen für die Anlagengestaltung

Das EEG 2023 eröffnet privaten Hausbesitzern neue Optionen:

  1. Teileinspeisung mit hohem Eigenverbrauch: Ideal für Haushalte mit hohem Stromverbrauch oder Wärmepumpen.
  2. Volleinspeiser: Attraktiv für Dachflächen mit günstigen Installationsbedingungen, bei denen eine einfache Installation ohne komplexe Eigenverbrauchsoptimierung gewünscht ist.
  3. Kombinationsmodelle: Etwa eine größere Anlage, bei der ein Teil als Volleinspeiser, ein anderer für den Eigenverbrauch genutzt wird.

Vereinfachte bürokratische Prozesse

  • Digitale Anmeldeprozesse: Beschleunigte und vereinfachte Anmeldeverfahren
  • Entfall der Pflicht zur Installation eines intelligenten Messsystems für kleine Anlagen unter 7 kWp
  • Vereinfachte Steuererklärung: Für Anlagen bis 30 kWp entfällt unter bestimmten Voraussetzungen die Pflicht zur Abgabe einer gesonderten Steuererklärung

Vorteile für kleine Unternehmen

Die Vorteile des EEG 2023 für kleine Unternehmen sind vielfältig und werden im Folgenden zusammengefasst.

Gewerbliche Nutzung und Stromgestehungskosten

Für kleine und mittlere Unternehmen eröffnen sich durch das EEG 2023 besonders attraktive Möglichkeiten:

  • Direkte Kostensenkung: Die typischen Stromgestehungskosten von 7-10 Cent/kWh liegen deutlich unter dem gewerblichen Strombezugspreis.
  • Planungssicherheit: Langfristig kalkulierbare Energiekosten unabhängig von Marktpreisschwankungen.
  • Steuerliche Vorteile: Abschreibungsmöglichkeiten und Investitionsabzugsbeträge.

Besonderheiten für Gewerbebetriebe

  • Hohe Eigenverbrauchsquoten: Durch die Übereinstimmung von Solarstromerzeugung und typischen Betriebszeiten erreichen Gewerbebetriebe oft Eigenverbrauchsquoten von 60-80%.
  • Möglichkeit zur Volleinspeisung: Bei ungünstigen Lastprofilen kann die höhere Vergütung für Volleinspeiser sinnvoller sein.
  • Sektorenkopplung: Kombination mit Ladesäulen für Elektrofahrzeuge oder Prozesswärme.

Beispielrechnung für einen kleinen Handwerksbetrieb:

  • 50 kWp Anlage, Investitionskosten: 60.000 €
  • Eigenverbrauchsanteil: 70%
  • Gewerblicher Strompreis: 35 Cent/kWh
  • Einspeisevergütung: 7,1 Cent/kWh
  • Jährliche Ersparnis: ca. 10.500 €
  • Amortisationszeit: ca. 5,7 Jahre
  • Rendite über 20 Jahre: ca. 14%

Neue Geschäftsmodelle

Das EEG 2023 ermöglicht innovative Geschäftsmodelle für kleine Unternehmen:

  1. Energy Sharing: Direktlieferung von Strom an benachbarte Gebäude oder Mieter.
  2. Mieterstrom: Vereinfachte Bedingungen für die Belieferung von Mietern mit Solarstrom.
  3. Regionale Direktvermarktung: Direkte Vermarktung von Solarstrom an lokale Abnehmer.

Praktische Umsetzung: Schritte zur eigenen Photovoltaikanlage (PV)

Die praktische Umsetzung einer PV-Anlage nach EEG 2023 hat unterschiedliche Wege, je nachdem, ob es sich um einen Haushalt oder ein kleines Unternehmen handelt.

Für Privathaushalte

  1. Potenzialanalyse:
    Überprüfen Sie die Eignung des Daches für die Installation von Solarmodulen. Dazu gehören die Ausrichtung (idealerweise nach Süden auf der Nordhalbkugel), die optimale Neigung (zwischen 20° und 35°) und mögliche Verschattungen (durch Bäume, nahe Gebäude etc.), die den Wirkungsgrad des Systems beeinträchtigen könnten.
  2. Dimensionierung der Anlage:
    Bestimmen Sie die Größe der Anlage basierend auf dem Stromverbrauch des Haushalts und der verfügbaren Dachfläche. Es ist wichtig, die Erzeugungskapazität an den Energiebedarf anzupassen, um die Einsparungen zu maximieren.
  3. Wirtschaftlichkeitsberechnung:
    Führen Sie eine wirtschaftliche Analyse durch, indem Sie verschiedene Szenarien vergleichen, wie z. B. Eigenverbrauch (direkte Nutzung des erzeugten Stroms im Haushalt) gegenüber Volleinspeisung (Verkauf des gesamten Stroms ins Netz). Dies hilft bei der Entscheidung für die rentabelste Konfiguration.
  4. Angebote einholen:
    Fordern Sie mindestens drei detaillierte Angebote von Installationsfirmen an. Vergleichen Sie nicht nur die Preise, sondern auch die Qualität der Komponenten, die Installationszeiträume und zusätzliche Dienstleistungen (Wartung, Garantien etc.).
  5. Förderungen und Zuschüsse prüfen:
    Neben den Vergütungen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2023) sollten Sie regionale oder lokale Förderprogramme recherchieren, die die Anschaffungskosten der Anlage reduzieren können.
  6. Kontakt mit dem Netzbetreiber:
    Setzen Sie sich frühzeitig mit dem Netzbetreiber in Verbindung, um sich über die technischen und administrativen Anforderungen für den Netzanschluss der Anlage zu informieren.
  7. Installation und Inbetriebnahme:
    Die Installation sollte von zertifizierten Fachbetrieben durchgeführt werden. Stellen Sie sicher, dass der Prozess alle Sicherheits- und Qualitätsvorschriften einhält.
  8. Registrierung:
    Melden Sie die Anlage im Marktstammdatenregister an und informieren Sie den Netzbetreiber, um den Anschluss und den Betrieb offiziell zu formalisieren.

Für kleine Unternehmen

  1. Lastprofilanalyse:
    Analysieren Sie das Stromverbrauchsprofil des Unternehmens, um die Anlage korrekt zu dimensionieren. Dazu gehören die Identifizierung von Verbrauchsspitzen und Zeiten mit geringerem Strombedarf.
  2. Prüfung der Dachfläche und Statik:
    Überprüfen Sie die Tragfähigkeit des Daches, um das Gewicht der Solarmodule zu tragen. In einigen Fällen kann eine Verstärkung der Struktur erforderlich sein.
  3. Überprüfung der Netzanschlusskapazität:
    Klären Sie mit dem Netzbetreiber ab, ob das lokale Stromnetz die eingespeiste Energie aufnehmen kann. Dies ist besonders bei größeren Anlagen wichtig.
  4. Vergleich von Finanzierungsmodellen:
    Erkunden Sie verschiedene Finanzierungsoptionen wie Eigenkapital, Kredite, Leasing oder Contracting. Wählen Sie die Option, die am besten zu den finanziellen Möglichkeiten des Unternehmens passt.
  5. Steuerliche Optimierung:
    Konsultieren Sie einen Steuerberater, um Steuervergünstigungen, Abschreibungen und andere steuerliche Vorteile im Zusammenhang mit Investitionen in erneuerbare Energien zu nutzen.
  6. Genehmigungsplanung:
    Holen Sie frühzeitig alle erforderlichen Genehmigungen ein, einschließlich Baugenehmigungen, Umweltgenehmigungen und kommunaler Zustimmungen. Dies vermeidet Verzögerungen während der Projektdurchführung.
  7. Ausschreibung und Vergabe:
    Führen Sie für größere Anlagen ein strukturiertes Ausschreibungsverfahren durch, um Angebote mehrerer Anbieter zu vergleichen und das Beste in Bezug auf Qualität, Preis und Lieferzeiten auszuwählen.
  8. Betriebs- und Wartungskonzept:
    Entwickeln Sie einen detaillierten Plan für die regelmäßige Wartung der Anlage, die Überwachung der Leistung und die Optimierung der Energieerzeugung. Dies gewährleistet maximale Effizienz und Langlebigkeit des Systems.

Herausforderungen und Lösungsansätze

Trotz der verbesserten Rahmenbedingungen bestehen weiterhin Herausforderungen:

 – Netzanschlusskapazitäten

Die stark gestiegene Nachfrage führt teilweise zu Engpässen bei Netzanschlüssen. Lösungsansätze:

  • Frühzeitige Anmeldung beim Netzbetreiber
  • Einsatz intelligenter Einspeisemanagement-Systeme
  • Batteriespeicher zur Netzentlastung

 – Fachkräftemangel

Der Boom bei erneuerbaren Energien führt zu Engpässen bei qualifizierten Installateuren. Empfehlungen:

  • Langfristige Planung mit ausreichendem Vorlauf (3-6 Monate)
  • Regionale Fachbetriebe bevorzugen
  • Qualität der Ausführung durch Referenzen sicherstellen

Lieferengpässe bei Komponenten

Temporäre Engpässe bei Wechselrichtern, Modulen und Speichersystemen:

  • Flexibilität bei der Komponentenauswahl
  • Rahmenbedingungen vertraglich absichern
  • Anzahlungen nur gegen Bankbürgschaften leisten

Ausblick: Die Zukunft der Photovoltaik unter dem EEG 2023

Die Rahmenbedingungen für Photovoltaik werden sich in den kommenden Jahren dynamisch weiterentwickeln:

Kurzfristige Entwicklungen (1-2 Jahre)

  • Digitalisierung der Energiewende: Vereinfachte Anmeldeverfahren und digitale Prozesse
  • Integration von Speicherlösungen: Zunehmende Bedeutung von Batteriespeichern
  • Elektromobilität: Verstärkte Kopplung von PV-Anlagen und Ladeinfrastruktur

Mittelfristige Perspektiven (3-5 Jahre)

  • Dynamische Stromtarife: Flexible Vergütungs- und Bezugsmodelle
  • Energiegemeinschaften: Regionale Zusammenschlüsse von Erzeugern und Verbrauchern
  • Sektorenkopplung: Verstärkte Integration von Strom-, Wärme- und Verkehrssektor

Langfristige Vision (bis 2030)

Das EEG 2023 ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einem dezentralen, erneuerbaren Energiesystem. Die Vision für 2030 umfasst:

  • 215 GW installierte PV-Leistung (2022: ca. 67 GW)
  • Flächendeckende Nutzung von Gebäudedachflächen
  • Integration innovativer Anwendungen wie Agri-PV und Gebäudeintegrierte PV
  • Vollständig digitalisierte Energiewirtschaft mit automatisiertem Lastmanagement
Langfristige Vision EEG 2023

Fazit

Das EEG 2023 markiert einen wichtigen Meilenstein für die Solarenergie in Deutschland. Durch die verbesserten Rahmenbedingungen, höheren Vergütungssätze und vereinfachten Prozesse ist die Photovoltaik sowohl für private Hausbesitzer als auch für kleine Unternehmen attraktiver denn je.

Die wirtschaftlichen Vorteile sind überzeugend: kürzere Amortisationszeiten, höhere Renditen und Schutz vor steigenden Energiepreisen. Gleichzeitig leistet jede installierte Solaranlage einen konkreten Beitrag zum Klimaschutz und zur Energieunabhängigkeit.

Wer jetzt in Photovoltaik investiert, profitiert von den verbesserten Rahmenbedingungen und positioniert sich gleichzeitig für zukünftige Entwicklungen im Energiemarkt. Die Solarwende ist nicht nur ein Beitrag zur Energiewende, sondern auch eine wirtschaftlich sinnvolle Investition in die Zukunft.

Autor: Marcos Carbonell Alemany Industrieingenieur – Marketing

Marcos ist ein leidenschaftlicher Anhänger neuer Technologien, insbesondere in den Bereichen Energie, Photovoltaik und Architektur. Seine Ausbildung umfasst ein Diplom in industrieller Elektronik, einen Abschluss in industrieller Organisation und einen Master in Logistikingenieurwesen und Lean Management. Beruflich arbeitete er 10 Jahre lang als technischer Leiter in einem Unternehmen für Heizungs-, Klimaanlagen- und Poolinstallationen. Außerdem arbeitete er 5 Jahre im SEO für Inhalte. Derzeit ist er für das Online-Marketing von ms/energy verantwortlich und unterstützt außerdem das Team der Photovoltaik-Techniker technisch.